Allgemeine Informationen
Wie funktioniert das Projekt?
Der Projektablauf gliedert sich in mehrere Schritte:
1. Vorauswahl der Fälle durch die Polizei.
2. Prüfung der Eignung durch die Staatsanwaltschaft.
3. Vorbereitung des Falls und Bildung eines Schülergremiums.
4. Vorbesprechung des Falls mit dem Gremium.
5. Einführungsgespräch mit der/dem Beschuldigten.
6. Sitzung des Gremiums: Dialog und Festlegung von Maßnahmen.
7. Umsetzung der Maßnahmen und deren Überprüfung.
8. Abschluss des Verfahrens durch die Staatsanwaltschaft.
Welche Fälle werden behandelt?
Das Schülergremium bearbeitet ausschließlich leichte bis mittelschwere Straftaten, die unter das Jugendstrafrecht fallen. Dazu gehören beispielsweise Diebstahl, Sachbeschädigung oder kleinere Gewaltdelikte. Es ist jedoch entscheidend, dass es sich um eine Ersttat handelt und die Straftat im Stadtgebiet Würzburg begangen wurde.
Warum ist das Projekt so wichtig?
Das KPS bietet jungen Menschen die Möglichkeit, aus ihrem Fehlverhalten zu lernen, ohne direkt mit den oft belastenden Konsequenzen eines gerichtlichen Verfahrens konfrontiert zu werden. Gleichzeitig stärkt es die Kompetenz der Schülergremien, sich kritisch mit sozialem Fehlverhalten auseinanderzusetzen und aktiv Verantwortung in ihrer Peer-Gruppe zu übernehmen.
Durch den intensiven Austausch im Gremium erleben die beteiligten Jugendlichen soziale Lerneffekte und fördern gegenseitiges Verständnis. Die missbilligende Haltung Gleichaltriger wirkt oft besonders eindringlich und unterstützt die Täter*innen dabei, ihr Unrechtsbewusstsein zu schärfen und ihr Verhalten nachhaltig zu ändern.
Ziele des pädagogischen Angebots:
- Intensive Auseinandersetzung mit der Straftat
- Die Straftat wird als eine solche begriffen
- Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung
- Soziale Lerneffekte
- Förderung der prosozialen Empathie
- Übernahme von Verantwortung für junge Menschen
- Missbilligende Reaktionen durch Gleichaltrige können eine positive Änderung des Unrechtsbewusstseins bewirken
- Positive Lerneffekte können sich auch in das Umfeld der TäterInnen und der Gremiumsmitglieder ausbreiten, wenn diese in ihrer Peer-Gruppe von ihren Erfahrungen berichten