Soziotherapie
Basis jeder Form der Soziotherapie ist das Zusammensein eines Patienten mit anderen Menschen.
Das charakteristische an der Soziotherapie ist, dass dieses Zusammensein und die damit verbundenen Interaktionen und Beziehungen als spezifisches Therapeutikum betrachtet und genutzt werden.
Die interaktionellen Prozesse in der Gruppe können sowohl Voraussetzung für jede soziotherapeutische Aktivität als auch Ziel dieser Maßnahme sein - vor allem sind sie jedoch der therapeutische Faktor selbst. Soziotherapie kann als Basis jedes therapeutischen Handelns in psychiatrischen Einrichtungen betrachtet werden, da die basalen Beziehungen und Interaktionen eines Patienten möglichst hilfreich und therapeutisch sinnvoll gestaltet werden sollen.
Sinn der soziotherapeutischen Maßnahmen ist es, der häufig infolge der Erkrankung, Medikation oder Hospitalisierung induzierten Antriebsminderung, allgemeinen Rückzugstendenz, Interesselosigkeit oder Gleichmut entgegenzuwirken.
Durch die Maßnahmen soll eine gezielte und adäquate Stimulierung und Aktivierung des Besuchers erreicht werden, um dessen soziale und kognitive Kompetenzen sowie dessen affektive Gefühlsmöglichkeiten zu erhalten und zu fördern. Adäquat heißt in diesem Zusammenhang, dass alle soziotherapeutischen Maßnahmen an die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Besuchers und an seinen Krankheitszustand angepasst werden.