Augen auf beim Alltagslauf – Barrieren erleben und erkennen

Am 5. Mai ist „Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“. Auch dieses Jahr machen wir mit verschiedenen Veranstaltungen auf Inklusion aufmerksam.">

Nicht nur am 5. Mai, aber besonders am „Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“ setzen wir uns mit ihren Einrichtungen für mehr Inklusion ein. Dieses Jahr mit einer Veranstaltung am Kitzinger Marktplatz am 30. April und einem Parcours am Würzburger Hubland am 7. Mai, welchen das inklusive Bistro Belvedere veranstaltet.

Am und um den 5. Mai finden bundesweit Aktionen zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. In den letzten Jahrzehnten hat sich beim Thema Inklusion zwar schon viel getan, aber in vielen Teilbereichen gibt es nach wie vor großen Handlungsbedarf. Die vielfach noch fehlende Barrierefreiheit, die in diesem Jahr im Fokus des Protesttages steht, gehört dazu. Mit dem diesjährigen Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“ soll sie in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Jede Barriere verhindert die gesellschaftliche Teilhabe und individuelle Mobilität von Menschen mit Behinderung. Der Protesttag ist ein Aufruf an alle Bürger*innen, Barrieren sichtbar zu machen und Menschen mit Behinderung dabei zu unterstützen, sich für ihre Rechte einzusetzen.

Gemeinsam Barrieren sichtbar machen und abbauen

Am Samstag, dem 30. April 2022 wurde von der Aktion Mensch und dem VdK-Ortsverband Kitzingen, dem AWO Bezirksverband Unterfranken, den Lebenshilfe Werkstätten, der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung EUTB und der Deutschen Multiple Sklerose-Gesellschaft DMSG der Aktionstag "Von A nach B barrierefrei" am Kitzinger Marktplatz veranstaltet. Im Herzen der Altstadt sollte aufgezeigt werden, wie viele bauliche Hindernisse und Stolpersteine auf Rollstuhl- und Rollatorfahrer*innen, geh- und sehbehinderte Menschen und Senior*innen warten.

Um für das Thema Barrieren zu sensibilisieren und zu zeigen, was jede*r tun kann, lädt auch das Bistro Belvedere am Samstag, dem 07. Mai von 14:00 bis 17:00 Uhr, am Spielplatz „Spielwelten Landesgartenschau“ am Hubland zu einem Parcours ein. Vor Ort machen wir uns gemeinsam für eine inklusive Gesellschaft ohne Barrieren stark – mit Aufklärungsmaterialien, einem Barrieren-Quiz und einem Hindernis-Parcours. Letzteren können Interessierte mit Krücken, im Rollstuhl oder mit verbundenen Augen durchlaufen, um eine Sensibilität zu entwickeln, was eine Barriere ist beziehungsweise wie es sich anfühlt, diese zu überwinden. Unterstützt wird die Veranstaltung von Aktion Mensch.

„Mit unserer diesjährigen Aktion wollen wir zeigen, wie jede*r von uns vor Ort Barrieren sichtbar machen kann“, sagt Thomas Geuppert, Bereichsleiter Behindertenhilfe und Inklusion. „So können wir die breite Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema sensibilisieren und uns für eine barrierefreie und inklusive Zukunft in Würzburg einsetzen.“

So unsichtbar wie manche Barriere: Nicht sichtbare Behinderungen

Beim Thema Behinderung denken viele Menschen zuerst an eine Person im Rollstuhl, mit amputierten Gliedmaßen oder mit Blindenstock. Es werden also meist direkt sichtbare Einschränkungen damit verknüpft. Doch es gibt zahlreiche körperliche und seelische Beeinträchtigungen, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind. Dabei sind Menschen mit unsichtbaren Behinderungen in Bezug auf die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zusätzlichen Schwierigkeiten ausgesetzt. Fehlt bereits oft das Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit sichtbaren Behinderungen, so ist dies bei nicht sichtbaren Einschränkungen noch häufiger der Fall – denn was nicht gesehen werden kann, wird jemandem schnell abgesprochen. Und die Barrieren, die diese Personen im täglichen Leben vor Herausforderungen stellen, werden leider häufig noch seltener gesehen und erkannt.

Wie die AWO in Unterfranken den Arbeitsmarkt barrierefreier gestaltet

Um Menschen mit Behinderung eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen, betreiben wir mehrere Inklusionsbetriebe. Inklusionsbetriebe sind Unternehmen, die mindestens 30 % ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen besetzen und diesen so die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen.

So entstanden in den vergangenen Jahren verschiedene Projekte, in denen Menschen mit vor allem nicht-sichtbaren Einschränkungen sich mit ihren individuellen Stärken einbringen und persönlich entfalten können – ob beim Garten- und Landschaftsbauer MainGarten, dem 3-Sterne-Superior InHotel Mainfranken oder eben auch im inklusiven Bistro Belvedere, welches die diesjährige Veranstaltung am Hubland ausrichtet.

Seite weiterempfehlen: