Kathrin Sonnenholzner: Die Schuldenbremse bremst den Sozialstaat aus

Sommertour der AWO Bundesvorsitzenden: Zu Gast bei Leuchtturmprojekten der AWO Unterfranken">

Sommertour der AWO Bundesvorsitzenden: Zu Gast bei Leuchtturmprojekten der AWO Unterfranken

Es war ein besonderer Tag für den AWO Bezirksverband Unterfranken: Kathrin Sonnenholzner, Co-Bundesvorsitzende der AWO, machte auf der Sommertour Station in Unterfranken. Begleitet wurde Sonnenholzner u.a. vom AWO Bezirks- und Landesvorsitzenden Stefan Wolfshörndl, AWO Bezirksgeschäftsführer Martin Ulses, dem stellvertretenden AWO Bezirksvorsitzenden Gerald Mörlein sowie Lisa Kriesinger, Referentin für Verbandsangelegenheiten/Ehrenamt der AWO Unterfranken.

Auf dem Programm stand unter anderem der Besuch im Marie-Juchacz-Haus der AWO im Würzburger Stadtteil Zellerau. „Das moderne Haus ist ein Leuchtturmprojekt in der Altenpflege“, urteilte Sonnenholzner hinterher. Äußerst angetan zeigte sie sich auch vom Mittagessen in der jüngst eröffneten Tagespflege in Kitzingen.

Bei ihnen werde noch selbst gekocht, berichtete Einrichtungsleiterin Carolin Köstner. Das schmecke nicht nur besser als Menüs aus einer Großküche, sondern biete den Gästen mit den vertrauten Geräuschen und Gerüchen aus der Küche auch vertrauten Alltag. Das Mittagsmenü, verriet Pflegedienstleitung Anja Metz, nutzen auch Gäste aus den der Tagespflege angegliederten Barriere-armen Wohnungen im Haus gerne. Dass nicht nur das Mittagessen, sondern auch die teilweise noch auf Mieter wartenden Wohnungen – mit Balkonen und Dachterrassen - attraktiv sind, davon überzeugte sich Sonnenholzer ebenfalls.

Nach einer Stippvisite bei WirKt – dem Kitzinger Freiwilligenzentrum unter AWO-Regie – trug sich die Bundesvorsitzende beim Hofratsempfang der Stadt Kitzingen ins Goldene Buch ein. Stellvertretende Bürgermeisterin Astrid Glos begleitete nach dem Empfang die Gruppe als Integrationsbeauftragte und Mitglied des Kitzinger AWO Vorstandes weiter zum nächsten Halt: der Gemeinschaftsunterkunft im Innopark Kitzingen.

Neben der AWO Kindertageseinrichtung besichtigte man das neu eingerichtete „Frauenzimmer“ der AWO in der Gemeinschaftsunterkunft (GU) an. Dort können sich die Frauen in der GU mit ihren Kindern ohne Beisein ihrer Männer treffen und austauschen, erläuterte Kriesinger den Zweck des Raums. In der GU gab es bisher zwar Männerhäuser, aber keinen Rückzugsraum für Frauen.

Konkret mitarbeiten konnte die hochrangige Besucherin gegen Abend beim Austausch zum Projekt AWO l(i)ebt Demokratie und dem dazugehörigen Workshop: „Argumentationstraining gegen Demokratiefeindlichkeit.“ Ein nicht nur für die AWO äußerst wichtiges Thema, waren sich Sonnenholzner und Wolfshörndl einig. Angesichts der Ergebnisse der Landtagswahl 2023 in Bayern und der Europawahl im Juni müsse man „alle demokratischen Kräfte bündeln, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen und die Grundwerte unserer Demokratie zu verteidigen.“

„Derzeit stehen bundesweit sehr viele Angebote in unserer AWO unter dem Vorbehalt der Haushaltsberatungen im Bund“, erläuterte Sonnenholzner. Die Schuldenbremse verhindere Investitionen in die öffentliche Daseinsvorsorge und politische Bildung. Die daraus resultierende, mangelnde Finanzierung zerschlage vielerorts über Jahrzehnte gewachsene, wertvolle Strukturen und treibe die Unzufriedenheit weiter voran. Eine solche, rein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betriebene Politik bereite damit den Nährboden für das Erstarken rechtsextremer und verschwörungstheoretischer Positionen. „Wenn es uns nicht gelingt gegenzusteuern, wird es zappenduster in unserem Sozialstaat und damit für die Menschen in unserem Land“, befürchtet die Bundesvorsitzende.

„Mit unserer Sommertour wollen wir uns zum einen Futter holen für die Argumentation gegenüber der Politik, zum anderen die vielen guten Ideen im Sinne des Vernetzungsgedankens weitertragen.“ Denn es werde immer wichtiger, gemeinsam stärker und lauter zu werden im Kampf für Menschen mit schlechteren (Start-)Chancen.

Seite weiterempfehlen: