Neuer Name und neue „Chefin“

Schülerhaus Heidingsfeld heißt nun Kinder- und Schülerhaus und ist unter neuer Leitung

Insgesamt 55 Schulkinder der Jahrgangsstufen eins bis zehn aller Schularten werden seit vielen Jahren außerhalb der gängigen Unterrichtszeiten in der AWO Kindertagesstätte betreut. Bereits vor zwei Jahren wurde das Leistungsangebot des AWO Schülerhauses Heidingsfeld um eine Kindergartengruppe, den AWOlinos, erweitert. Mit dem Kindergarten und der Schulkindbetreuung unter einem Dach wurde die Betreuungsstätte offiziell zu einem Kinderhaus. Dies spiegelt sich nun auch im neuen Namen „Kinder- und Schülerhaus Heidingsfeld“ wider. Doch nicht nur der Name ist neu: Die AWO Einrichtung hat zum Jahreswechsel mit Theresa Schraut eine neue, junge und motivierte Leiterin bekommen.  

Die neue Leitung im Kinder- und Schülerhaus

Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Rhön kam die gebürtige Würzburgerin für ein Bachelor-Studium in Pädagogik und Sonderpädagogik in ihre Heimatstadt zurück. Im Anschluss absolvierte sie in Augsburg erfolgreich das Master-Studium in Erziehungswissenschaft. Während und nach Abschluss des Studiums sammelte Schraut bereits Berufserfahrung in unterschiedlichen Bereichen der Sozialen Arbeit. Zuletzt war sie im Landkreis Aichach-Friedberg in der Eingliederungshilfe beim Jugendamt tätig. „Nun freue ich mich sehr, dass ich zum Jahreswechsel erneut in meine Heimat Würzburg zurückkommen und die Leitung vom Kinder- und Schülerhaus übernehmen konnte“, betont Schraut.

Nachdem ihre Tätigkeit im Jugendamt sehr verwaltungsrechtlich geprägt gewesen sei, freut sich Schraut sehr auf ihre neue Rolle im Kinder- und Schülerhaus: „So kann ich wieder näher am Menschen beziehungsweise am Kind arbeiten. Für mich bietet die Leitung die perfekte Mischung aus administrativen Tätigkeiten und pädagogischem, konzeptionellen Arbeiten.“ Besonders die Heterogenität der Einrichtung, sowohl hinsichtlich der Mitarbeitenden als auch der Betreuten spräche die junge Leiterin sehr an: „Bei uns sind Kinder aller Religionen, Nationen und sozialen Schichten willkommen und wir nehmen auch behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder vorbehaltlos in unsere Gemeinschaft auf.“ Jahrzehntealte Elemente vereint mit modernen Merkmalen: Dass das Gebäude am Ostbahnhof 1 ein besonderes Flair ausstrahle, habe Schraut von Anfang an ebenfalls begeistert. 

Flexible Buchungszeiten, mehr Nachmittagsbetreuung und wenige Schließtage: das und mehr spricht für die Hortbetreuung

Vor allem für berufstätige Elternteile bedeute die Hortbetreuung Entlastung, betont Cornelia Staab, Bereichsleiterin Kinder, Jugend & Familie bei der AWO Unterfranken. Das rechtfertige oft die finanzielle Mehrbelastung für Eltern im Vergleich zur Ganztagsbetreuung an Schulen (Ganztag). „Aus der Erfahrung heraus wissen wir: Es gibt einige Eltern, die auf eine Hortbetreuung angewiesen sind und diese auch bezahlen wollen“, berichtet Staab. Im Vergleich zum Ganztag hat der Hort i. d. R. längere Öffnungszeiten (bis 17 Uhr) und bietet an jedem Nachmittag eine verlässliche Betreuung an. Ebenso die flexiblen Buchungszeiten sprechen bei vielen Eltern für die Hortbetreuung. „Manchmal will man das Kind vielleicht auch nachmittags früher abholen – das ist bei uns im Hort durch eine durchschnittliche wöchentliche Buchungszeit möglich“, erläutert Staab.

Der AWO-Hort in Heidingsfeld habe nur an maximal 30 Tagen innerhalb der bayerischen Schulferien geschlossen – sehr wenig im Vergleich zu Schulen, die rund drei Monate im Jahr schließen. „Die Ferien sind bei uns für die Kinder außerdem immer eine tolle Abwechslung zum Schulalltag“, ergänzt Schraut. „In der Ferienzeit bieten wir ein ausgewogenes und vielseitiges Programm an: Wir unternehmen Ausflüge, zum Beispiel in den Tierpark, und organisieren Freizeitangebote in unserer Einrichtung und der näheren Umgebung.“ Hinzu komme, dass der Hort personell sehr gut ausgestattet ist. „Im Kinder- und Schülerhaus werden die Kinder und Jugendlichen von einem multiprofessionellen Team begleitet. Die Mischung aus Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen und Kinderpfleger*innen verspricht gute pädagogische Arbeit zu jeder Situation im Alltag. Durch regelmäßige Fortbildungen können immer wieder neue Akzente bei der Arbeit mit Kindern gesetzt werden.“ Der sehr gute Personalschlüssel wirke sich auch positiv auf die Hausaufgabenbetreuung aus, da die Kinder im Hort intensiver und verlässlich begleitet werden können.

Vor allem bei Kindern im Grundschulalter beobachten die Verantwortlichen noch mehr positive Effekte: „Gerade für Erstklässler*innen bedeutet der Schulbeginn eine extreme, aufregende Umstellung. Der Vorteil zum Ganztag: Nach Unterrichtsschluss gehen sie noch einmal in ein neues Gebäude“, erklärt Staab. „Das Kinder- und Schülerhaus bietet in den Räumlichkeiten viele Gelegenheiten zum Abschalten, mit Aktivitäten und Rückzugsmöglichkeiten außerhalb des Schulgebäudes.“

Die AWOlinos: Kindergartengruppe mit besonderem Konzept

Seit Februar 2020 werden bis zu 20 Kinder ab drei Jahren im Erdgeschoss des Gebäudes in einem großzügigen Gruppenraum betreut. Das Besondere dabei, betont Schraut, sei unter anderem das ganzheitliche, situationsorientierte Konzept, bei dem die aktuellen Themen der Kinder immer im Mittelpunkt stehen. „Kindern aus den AWOlinos fällt der Übergang in eine Hort-Gruppe oft leichter. Da sie die Hortbetreuung bereits von klein auf kennen, können sie quasi bei uns in der Einrichtung ´groß` werden.“ Aktuell befinde sich die Gruppe im Aufbau, was noch viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet. „Wir haben noch freie Plätze und sind offen für neue Ideen seitens der Eltern – sie dürfen sich hier gerne aktiv mit einbringen!“ Dank des Aufzuges im Gebäude wird auch Kindern mit besonderen Bedürfnissen die Teilhabe ermöglicht. „Die AWOlinos finden vor allem auch den großen Hof mit Übergang zum Walther-Spielplatz klasse. Diesen besuchen wir oft gemeinsam.“